Pädagogische Umsetzung

Unsere Struktur

Alle Kinder werden in altersentsprechenden Gruppen betreut. Im Altersbereich der über Dreijährigen wird teilweise gruppenübergreifend gearbeitet. Unterschiedliche regelmäßig wiederkehrende Elemente und Rituale gliedern den Tagesablauf. Sie bieten den Kindern Orientierung und Sicherheit und helfen ihnen, ein Zeitgefühl zu entwickeln.

Die Bedeutung des Spiels

Das Spiel des Kindes hat in unserer Arbeit eine zentrale Bedeutung: Im Spiel erkundet das Kind seine Umwelt und setzt sich mit ihr aktiv auseinander. Es übt seine motorischen, sozialen, geistigen und emotionalen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Lernfreude und Leistungsfähigkeit werden entwickelt, die Spielfähigkeit als menschliche Grundfähigkeit wird gefördert.

Regeln und Grenzen

Für ein harmonisches Zusammenleben in unserer Kita bedarf es klarer nachvollziehbarer Regeln und deutlicher Grenzen. Sie geben allen einen festen und verlässlichen Rahmen für den Alltag.

Sprachförderung

Zusätzlich zur alltagsintegrierten Sprachförderung gemäß des Rahmenbildungsplanes der Stadt Bremen werden Kinder mit einem durch den Cito-Test festgestellten Förderbedarf gemeinsam mit sprachunauffälligen Kindern in Kleingruppen integrativ oder additiv durch geschultes Personal gefördert.

Lernentwicklungsdokumentation

Ein wichtiges Instrument unserer pädagogischen Arbeit sind Beobachtungen der Kinder in ihren unterschiedlichen Spiel- und Lernsituationen und deren Dokumentation, um Entwicklungsschritte jedes einzelnen Kindes festzustellen und es entsprechend zu fördern. Grundlage dieser Arbeit ist die Arbeitshilfe zur Umsetzung der „Lern- und Entwicklungsdokumentation“, herausgegeben von der Freien Hansestadt Bremen. Wir arbeiten mit den Methoden Portfolio (Ich-Buch), Fragebögen, Entwicklungsgeschichten, Entwicklungsstern und dem Entwicklungsgespräch.

Das letzte Jahr vor der Schule

Die Kinder, die im kommenden Jahr eingeschult werden, treffen sich einmal wöchentlich in der „Schlaumäuse“-Kleingruppe. In diesem Projekt werden die Lernmotivation der Kinder angeregt und altersgerechte Aktivitäten und Exkursionen zum Schuleintritt durchgeführt. Alle Aktivitäten bauen aufeinander auf und decken die Bildungsbereiche ab. Der Schwerpunkt liegt in der Förderung des kindlichen Selbstbewusstseins.

Unser Bildungsprojekt

In unseren Einrichtungen Kita Otto-Braun-Straße und Kita Ziegelbrennerstraße kooperieren wir mit der auf dem angrenzenden Gelände befindlichen Grundschule der Freien Evangelischen Bekenntnisschule Bremen (FEBB). Die „Schlaumäuse“-Kleingruppe besucht regelmäßig den Unterricht der Schuleingangsstufe – gemeinsame Projekte werden gestaltet.

Teilhabe

Den Kindern wird im Gruppenalltag die Möglichkeit zur Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung gegeben. Sie lernen, einen Standpunkt zu entwickeln und zu vertreten. Ziel dabei ist, sich als eigenständige Person zu erleben, eigenverantwortlich zu handeln und Entscheidungen zu treffen, Entwicklungsräume für Selbst-Bewusstsein und Eigen-Willen zu schaffen. Beispiele hierfür sind Planungs-, Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse in gruppeninternen Gesprächskreisen, Abfragen, Kinderkonferenzen.

Beschwerdeverfahren

In der Altersgruppe der Ein- bis Dreijährigen werden Beschwerden über Situationen oder Missstimmungen direkt und unvermittelt an die Umwelt bzw. an die ErzieherInnen weitergegeben.
Drei- bis sechsjährige Kinder äußern Beschwerden verbal. Die ErzieherInnen reagieren, indem sie Beschwerden ernst nehmen und im Gespräch mit den Kindern eine Lösung suchen. Im Gruppenprozess kann z. B. eine Kinder-Konferenz zur Lösungsfindung hilfreich sein.

Ernährung

Die Kinder nehmen ein Frühstück, ein gemeinsames Mittagessen und eine Nachmittagsmahlzeit zu sich. Einmal wöchentlich bereiten wir gemeinsam mit ihnen ein gesundes und abwechslungsreiches Frühstück zu. Mittags wird das Essen von einer externen Küche geliefert. Es ist eine gesunde Mischkost, die auf das jahreszeitliche Nahrungsmittelangebot zurückgreift und dieses auch möglichst vollwertig verarbeitet. Als Nachmittagsmahlzeit reichen wir in der Regel Obst.

Gesundheitserziehung

Gesundheitserziehung und Sauberkeitserziehung sind wichtige Bestandteile unserer Arbeit. Das Kind muss seinen Körper wahrnehmen und damit umgehen können. Deshalb sind gesunde Ernährung, Kenntnisse über Körperpflege und Hygiene, Körper- und Gesundheitsbewusstsein, die richtige Einstellung zur Sexualität, ebenso Sicherheitsregeln und Schutz wichtige Voraussetzungen für die Entwicklung des Kindes und damit Kriterien unserer pädagogischen Arbeit.

Medizinische Betreuung

Die Kinder kommen gesund in den Kindergarten. Erkrankt ein Kind während des Aufenthaltes in der Einrichtung, werden die Eltern benachrichtigt. Das Kind wird bis zu seiner Abholung gemäß der Krankheit versorgt. Sofern bei Unfällen schnelles Handeln geboten ist, wird unverzüglich ein Rettungsdienst angefordert.

Religionspädagogik

Die Vermittlung christlicher Werte wie Nächstenliebe, Aufrichtigkeit sowie Respekt und Wertschätzung der Individualität des Anderen ist uns ein besonderes Anliegen. Wichtig sind hierbei das Vorleben und vorbildliche Handeln der ErzieherInnen. Darüber hinaus finden regelmäßig religionspädagogische Angebote wie das Erzählen von biblischen Geschichten, Singen von Liedern mit christlichen Inhalten, Tischgebeten und das Feiern christlicher Feste statt.

Eingewöhnung

Sichere und verlässliche Beziehungen bilden die Grundlage für vielfältige Selbstwerdungsprozesse. Daher legen wir unser Hauptaugenmerk in der Eingewöhnungszeit auf die Entwicklung einer sicheren Beziehung zu einer verlässlichen Bezugsperson (der Erzieherin) und orientieren uns am „Berliner Eingewöhnungsmodell“.

In der Altersgruppe zweieinhalb bis sechs Jahre wird dieses „Modell“ als Grundlage genommen. Hier sind Abweichungen oft sinnvoll, da die Eingewöhnung auch zügiger gehen kann.

In der Altersgruppe eins bis zweieinhalb halten wir uns eng an das „Modell“: Die erste Kontaktaufnahme mit den Eltern und ihrem Kind kann je nach Absprache im Kindergarten oder zuhause in der gewohnten Umgebung stattfinden. Dabei geht es um die individuellen Gewohnheiten des Kindes und eine sanfte Eingewöhnung. Die Anfangstage zu Beginn des Kindergartenjahres sind so eingeteilt, dass an einem Tag nicht mehr als zwei Kinder zurzeit pro Gruppe ihren ersten Tag haben. In den ersten Tagen wird das Kind noch von einem Elternteil begleitet. Wenn es einen guten Kontakt zur Bezugserzieherin aufgebaut und an Orientierung gewonnen hat, werden erste Trennungsphasen eingeplant und mit zunehmender emotionaler Sicherheit ausgebaut. Die Beziehung wird schrittweise entwickelt (hierbei hat jedes Kind seinen eigenen Rhythmus, die Dauer hängt vom jeweiligen Kind ab).

Besonderheiten der U3-Betreuung

Die Arbeit Emmi Piklers beruht im Wesentlichen auf Autonomieentwicklung und Beziehungsqualität. Die Aufgaben der Bezugsperson/Erzieherin sind dabei: Raum-Geben, Vertrauen-Schaffen, Bereitschaft-Zeigen, Beobachten und Führen. Ein Kleinkind, das nach diesen Grundsätzen aufwachsen kann, hat gute Voraussetzungen für ein positives Körper- und Gesundheitsbewusstsein, für Beziehungs- und Teamfähigkeit, Autonomie und Selbstverantwortung – kurz: gute Startbedingungen für eine reife Persönlichkeitsentwicklung.

Die drei Säulen der Pikler-Kleinkindpädagogik

  • Die beziehungsvolle Pflege
  • Die autonome Bewegungsentwicklung
  • Das freie Spiel